Der "Syllabus of Certain Topics of Logic" von Peirce, wie er auf deutsch als "Phänomen und Logik der Zeichen" (herausgegeben und übersetzt von Helmut Pape, Frankfurt a. Main, Suhrkamp, 3. Aufl.1998), hinfort "PLZ", veröffentlicht wurde (erstmals 1983), ist im Grunde ein Konvolut bzw. eine Auswahl an Manuskripten, die in den Collected Papers verstreut vorliegen (Siehe dazu PLZ, p. 33).

Der Syllabus besteht in dieser herausgegebenen Form aus sieben Kapiteln und drei Anhängen, in denen eine stringente Darstellung von Peirce´ Zeichentheorie vorgelegt wird (s. PLZ, p. 5).

Die großen Themenbereiche des Syllabus sind demnach:

I. Der "Entwurf einer Klassifikation der Wissenschaften"

II. "Die Ethik der Terminologie"

III. "Einige richtungsweisende Ideen für die Logik"

IV. Eine "Spekulative Grammatik" (in der u.a. eine für das Verständnis der Semiotik von Peirce zentralen Unterscheidung von Ikon, Index und Symbol sowie der grundlegenden Argumente bzw. Schlussarten Deduktion, Induktion und Abduktion gegeben wird).

V. Eine "Nomenklatur und Unterteilung der Dyadischen Relationen"

VI. Die "Nomenklatur und Unterteilung der Triadischen Relationen"

VII. "Konventionen und Regeln der Existentiellen Graphen"

Viele der in diesen Überschriften genannten Termini muten recht seltam an, was allerdings seinen guten Sinn hat, wenn man das peircesche Denken verfolgt, wie sich zeigen wird.

Zum Originaltitel "Syllabus of Certain Topics of Logic":

Der Begriff "Syllabus" hat die Bedeutung von "Zusammenfassung", "Aufzählung", "Register" und ist "pseudo-lateinisch" vom griechischen "συλλαμβάνω", "ich stelle zusammen", genommen. Hierzu und zu den theologischen und juridischen Implikationen des Begriffs siehe z.B. den Begriff Syllabus bei Wikipedia

Zum Begriff "Logik":

"Logik" im Sinne von "richtigem Denken" bzw. "richtigem Schließen" ist für Peirce ein absoluter Grundstein in der Erforschung der Zeichen, wie sich bald zeigen wird. Es ist für das Verständnis des peirceschen Denkens absolut wesentlich zu verstehen, was genau Peirce selbst mit "Logik" meint.

Aber: "Logik" ist hier ein mindestens genauso schillernd-oszillierender Begriff wie "Zeichen" und man sollte sich nicht entmutigen lassen, wenn einem in den Ausführungen, die Peirce gibt, alles recht eigentlich wie ein "spanisches Dorf" vorkommt. Auf der einen Seite ist alles klar definiert, auf einer anderen Seite wieder alles sehr im Fluss. Aber alles der Reihe nach...